Pressemitteilung der SPD im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide

AfD, CDU und FDP verhindern gemeinsam einen SPD-Antrag zur Errichtung eines Gesundheitskiosks im Stadtteil Vahrenheide oder Sahlkamp

Pressemitteilung der SPD im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide

AfD, CDU und FDP verhindern gemeinsam einen SPD-Antrag zur Errichtung eines Gesundheitskiosks im Stadtteil Vahrenheide oder Sahlkamp

Auf der Sitzung des Stadtbezirksrates Bothfeld-Vahrenheide am 18.01.2023 hat die SPD-Fraktion einen Antrag zur Errichtung eines Gesundheitskiosks im Stadtteil Vahrenheide oder Sahlkamp eingebracht. Die Verwaltung der Landeshauptstadt sollte demnach aufgefordert werden diese Einrichtung beim Bundesgesundheitsministerium zu beantragen.

In der Begründung des Antrages heißt es:

„Die Bundesregierung möchte mit Gesundheitskiosken bundesweit ein niedrigschwelliges Gesundheitsangebot in strukturschwachen bzw. sozial benachteiligten Stadtteilen etablieren. Die Hauptaufgabe eines Gesundheitskiosks ist es ein Angebot zu schaffen, in dem kompetent, unkompliziert und unbürokratisch zu Gesundheitsfragen beraten wird. Ziel ist es die Gesundheitskompetenz und Resilienz der Bevölkerung zu verbessern. Zudem ist wissenschaftlich erwiesen, dass u.a. sozioökonomische Unterschiede sich auf die Gesundheit auswirken. Menschen mit schlechten Sprachkenntnissen, in ärmeren bzw. sozial prekären Verhältnissen haben eine geringere Lebenserwartung und leiden häufiger an chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus, Lungenkrankheiten (u.a. Asthma bronchiale, COPD), Herzkreislauferkrankungen, malignen Entitäten, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. Damit die Gesundheit nicht zunehmend zur sozialen Frage wird, sollen Gesundheitskioske in unserem Gesundheitssystem eine zusätzliche Anlaufstelle ermöglichen und ein Gegengewicht zu den genannten Herausforderungen und dem demografischen Wandel bilden. Die Stadtteile Vahrenheide und Sahlkamp erfüllen gemäß der u.a. durch die LHH publizierten Strukturdaten die Voraussetzung als Standort für einen Gesundheitskiosk.“

Die AfD argumentierte, wie zu erwarten, umfänglich gegen das Vorhaben und sieht keine Notwendigkeit in einem der ärmsten Stadtteile Hannovers einen Gesundheitskiosk zu etablieren. Auch die CDU-Fraktion äußerte große Vorbehalte gegen Gesundheitskioske, da diese aus ihrer Sicht eine Belastung und keine Entlastung für das Gesundheitswesen seien. Aus Sicht der SPD sind diese Sichtweisen unberechtigt und verkennen die Lebensrealitäten der Menschen in den Stadtteilen. Gesundheitskioske verbessern die Versorgungslage und wirken entlastend auf das Gesundheitswesen, indem beispielsweise bei Fragen zur Ernährung oder Gesundheit niedrigschwellig und multilingual beraten wird. Für Anliegen dieser Art werden derzeit viel zu häufig Arztpraxen oder gar Notaufnahmen aufgesucht.

Des Weiteren kommt bei überfüllten Arztpraxen die Arzt-Patienten-Kommunikation oft zu kurz, denn Ärztinnen und Ärzte haben immer öfter viel zu wenig Zeit Diagnosen, Nebendiagnosen oder andere Gesundheitsthemen ausführlich mit Patientinnen und Patienten zu besprechen. Sprachliche Barrieren können dies zusätzlich erschweren.
Eine Gesundheitskiosk kann u.a. offene Fragen abfangen oder Arztbesuche in Ruhe besprechen.

Bei der anschließenden Abstimmung votierten die SPD- und GRÜNEN-Fraktion für den Antrag, während AfD, CDU und FDP dagegen stimmten.
Auch das ablehnende Verhalten der örtlichen FDP, die auf Bundesebene an der Regierung beteiligt ist und Gesundheitskioske im Koalitionsvertrag vereinbart hat, ist aus Sicht der SPD nicht nachzuvollziehen.
Leider fehlten bei der Abstimmung aufgrund von Krankheit zwei Bezirksratsmitglieder auf Seiten der SPD- / Grünen-Fraktion.

Die beiden Vorsitzenden der beiden SPD-Ortsvereine im Stadtbezirk, der SPD Vahrenheide-Sahlkamp und SPD Bothfeld, Dr. Wjahat Waraich und Florian Spiegelhauer, teilen hierzu mit:

„Die Stadtteile Sahlkamp und Vahrenheide sind ideal geeignete Standorte für einen Gesundheitskiosk. Ein Pilotprojekt über zwei, drei Jahre mit einem Gesundheitskiosk in einem der beiden Stadtteile würde uns wichtige Erkenntnisse bringen, ob dieser durch die Bevölkerung angenommen wird und wie effektiv er hilft die Gesundheit der Menschen in ärmeren Stadtteilen zu verbessern.

In der Sache selbst bedeutet die Ablehnung kein Aus für einen Gesundheitskiosk, auch wenn ein wichtiges Signal des Bezirksrates ausgeblieben ist.

Gemeinsam versuchen wir mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministers, dem hannoverschen Oberbürgermeister und unserem Bundestagsabgeordneten, Adis Ahmetovic, dieses wichtige Vorhaben für unsere Stadtteile doch noch zu verwirklichen.“


Bildquelle:
Freepik
https://de.freepik.com/fotos-kostenlos/draufsicht-gesundes-essen-fuer-weltherztag_9472178.htm#query=gesundheit&position=45&from_view=keyword