Interfraktioneller Dringlichkeitsantrag gem. § 10 der GO des Rates der Landeshauptstadt Hannover

Der Bezirksrat möge beschließen:

Der Bezirksrat Bothfeld/Vahrenheide fordert die Landesschulbehörde Standort Hannover auf, die geplante Versetzung des Schulsozialarbeiters der GS Hägewiesen aufzuheben.

Begründung: Die Grundschule Hägewiesen befindet sich direkt im Stadtteil Sahlkamp. Der Sahlkamp ist einer der kinderreichsten Stadtteile der LHH (21,4%, Stadtwert 15,3) und es leben viele ALG II-Empfänger (15,4%, Stadtwert 7,8%) im Stadtteil. 25,1% (Stadtwert 14,7%) der Familien mit Kindern beziehen ALG II. Anhand der vorliegenden Zahlen können große Teile des Stadtteils immer noch als soziale Brennpunktbereiche bezeichnet werden. (Quelle: LHH, Bereich Wahlen und Statistik, Stand 01.01.2004) Mit dem Schuljahr 2008/2009 wurde der Grundschule Hägewiesen von der Landesschulbehörde Herr Kerber als Schulsozialarbeiter zugewiesen. Herr Kerber hat seine Tätigkeit an der GS Hägewiesen sofort engagiert begonnen und alle Beteiligten(Schule-Kinder-Eltern) mit in seine vielfältigen Aufgabengebiete mit einbezogen. Sowohl als Ansprechpartner für die Eltern, als auch als Vertrauensperson für die Schüler hat er seine sozialpädagogische Kompetenz eingebracht. Das Aufgabengebiet von Herrn Kerber beinhaltet vielfältige Tätigkeitsfelder. Hier sind nur einige genannt:

- Gewaltprävention - Jungenarbeit ( an dieser Schule sehr wichtig) - Ausbau der Netzwerke zwischen Schule und verschiedenen Sozialdiensten - Aufbau und Betreuung von vielfältigen Nachmittagsangeboten - AG Angebote in der Schule - Erweiterung von gesunden Ernährungsangeboten - Betreuung des Schülerparlaments( hier werden Schüler altersgerecht in die Abläufe von grundlegenden Beteiligungsmöglichkeiten herangeführt) - Sozialpädagogische Unterstützung von überforderten Elternhäusern

Der Schulsozialarbeiter der GS Hägewiesen hat eine Funktion als Schnittstelle zwischen verschiedenen Netzwerken (z.B. Aktion Sonnenstrahl, Stadtteilbauernhof, Familienhelfer, Gemeinwesenarbeit, Kirchengemeinden, Gemeinwesenarbeit, KO-Runde, Horte, NaDu-Kinderhaus, Polizeidirektion, KSD und Sportvereinen).

Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit haben Schulleitung, Lehrerkollegium, Schulelternrat und die gesamte Elternschaft auf die bevorstehende Versetzung von Herrn Kerber zum 01.08.2009 durch die Landesschulbehörde reagiert.

Da eine eigenverantwortliche und nachhaltige Schulsozialarbeit : 1. Vertrauen 2. Kontinuität 3. Verlässlichkeit 4. keinen überstürzten Personalwechsel 5. motivierte Schulsozialarbeiter

benötigt, fordert der Bezirksrat Bothfeld/Vahrenheide die zuständige Landesschulbehörde auf, die Versetzung des Schulsozialarbeiters aufzuheben.